Date: Fri, 17 Jun 2011 02:19:02 +0200
To: silvana.koch-mehrin@europarl.europa.eu
Sehr geehrte Frau Koch-Mehrin,
die Entscheidung der Universität Heidelberg halte ich für falsch und bedaure sie. Unsere Presse treibt leider in selbstgewählter Gleichschaltung und ohne Rücksicht auf viel wichtigere Themen die Säue stets in Rudeln durchs Dorf. Im Augenblick sind gerade Plagiate der Skandal der Woche, und nichts ist zu unwichtig oder zu lächerlich, um auch hervorgezerrt zu werden.
Gerade bei Ihrer Arbeit habe ich zwar Zweifel am wissenschaftlichen Wert, Zweifel die sie mit fast allen Arbeiten aus den “Laberfächern” teilt und die Sie selbst anerkennenswerterweise ja durchaus zugestehen. Ich sehe aber nicht, daß das Dekanat sich damit, sich jetzt widerstandslos von der Meute hetzen zu lassen und nicht zu seiner eigenen Entscheidung zu stehen, einen Gefallen tut. Ihnen Übernahmen aus anderen Quellen vorzuwerfen ist jedenfalls lächerlich. Hatte das Dekanat im Jahr 2000 angenommen, über Geschehnisse des neunzehnten Jahrhunderts hätten Sie aus eigener Anschauung referiert?
Als Anhang und zur Kenntnisnahme sende ich Ihnen eine Kopie meines Schreibens ans Dekanat vom 11. Mai.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Axel Berger