Die Frühausgabe der ARD-Tagesschau meldete um 7 Uhr morgens am 2013-03-11:
„Japan gedenkt heute der Opfer der verheerenden Erdbeben- und Zunamikatastrophe vor zwei Jahren. Ein Erdbeben der Stärke 9 hatte damals den Nordosten des Landes erschüttert und eine bis zu zwanzig Meter hohe Zunamiwelle ausgelöst. In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima. Dabei kamen ungefähr 16.000 Menschen ums Leben. Tausende gelten immer noch als vermisst.“
Wer es nicht glauben mag, und dazu gibt es angesichts einer derart dreisten Verdrehung allen Grund, hier ist die Aufnahme dazu:
Richtig ist:
Ein auf ein Erdbeben folgender Tsunami, eine Naturkastarophe, die in keinem Land und mit keinem menschlichen Mittel beherrschbar wäre und weite Landstriche verwüstete, forderte zehntausende Todesopfer und machte Millionen Menschen obdachlos. Er führte auch zu einer schweren Havarie in vier Blöcken des Kernkraftwerkes Fukushima und zur Freisetzung großer Teile des radioaktiven Inventars. Außer dem dort unter größtem Einsatz und schwierigsten Bedingungen arbeitenden Personal kam niemand durch direkte Auswirkungen des Unfalls zu Schaden. Indirekte Folgen gab es natürlich. Mehrere 100 000 Bewohner des Umlandes, einer im Vergleich zu den Verwüstungen der Naturkatastrophe winzigen Fläche, wurden als Schutz vor der Strahlung vorbeugend evakuiert. Im Futaba-Krankenhaus wurden 90 bettlägerige, komatöse oder anderweitig unselbständige Patienten bei der Evakuierung zurückgelassen, die Hälfte von ihnen verstarb vor, bei oder kurz nach ihrer Evakuierung drei Tage später. Hundertausende zurückgelassene Tiere sind in Landwirtschaftsbetrieben elend verendet, weil sich die Regierung weigerte, das Evakuierungsgebiet für eine humane Tötung betreten zu lassen. Die körperliche und seelische Belastung durch die Evakuierung dürfte zu mehreren hundert vorzeitigen Todesfällen geführt haben. Keine einzige Erkrankung und kein einziger Todesfall ist auf Radioaktivität zurückzuführen. Pessimistische Modellrechnungen lassen über die kommenden Jahrzehnte einen Anstieg der Krebsrate um 0.01 % bis 0.1 % möglich erscheinen. Krebs ist eine Alterskrankheit. Je gesünder ein Mensch lebt und je älter er wird, desto wahrscheinlicher wird Krebs als seine Todesursache. Der erwartete Anstieg ist mit Sicherheit um Größenordnungen zu klein, um erkennbar zu werden.
Ohne Zweifel hatte Japan Glück im Unglück. Durch die Lage direkt an der Küste und durch günstige Windrichtungen blieb die Kontamination, auch und gerade im Vergleich zu Chernobyl, wesentlich geringer als sie hätte sein können. Aber auch wenn man das berücksichtigt, bleiben die Schäden und Folgen durch diesen Atomunfall der schwerstmöglichen Kategorie weit hinter dem zurück, was in der Vergangenheit durch Chemieunfälle, brennende Erdölfelder, Bergwerksunfälle und Dammbrüche verursacht wurde. Selbst einzelne große Verkehrsunfälle mit Flugzeugen oder Bahnen lagen in der Anzahl der Toten und Verletzten deutlich darüber.